Leckagen im Gastrointestinaltrakt
20. November 2024
Eine Leckage (Undichtigkeit) oder eine Fistel (nicht natürliche Verbindung zu einem Hohlorgan oder zur Körperoberfläche) kann spontan durch Gewebezerfall bei bösartigen Tumoren oder durch operative Eingriffe (Anastomoseninsuffizienz) entstehen, wenn Nähte undicht werden. Durch die Undichtigkeit kommt es zu wiederholten schwerwiegenden und zum Teil lebensbedrohlichen Entzündungen, wie einer generalisierten Sepsis (Blutvergiftung), Bauchfellentzündung und Multiorganversagen und sollte möglichst umgehend behandelt werden.
Derzeit stehen folgende endoskopische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Stent-Einlage – Ein röhrchenförmiges Metallgitternetz wird in zusammengefalteter Form mit dem Endoskop an die Leckagestelle gebracht und dort entfaltet, sodass die Leckagestelle abgedichtet wird.
Klammerungstechnik – Über das Endoskop wird eine spezielle Fasszange eingeführt, welche die Randbereiche des Lecks erfassen und die Leckagestelle mit Metallclips oder einem Spezial-Clip verschließen.
Vakuum-Schwamm-Technik – Endoskopische Unterdrucktherapie, EUT – Dabei wird ein an die Wundhöhle genau angepasster Schwamm in die Wunde gelegt und über einen Schlauch mit einer Vakuum-Pumpe außerhalb des Körpers verbunden. Diese erzeugt einen kontinuierlichen Unterdruck und überträgt diesen auf die Wundoberfläche, sodass kontinuierlich Bakterien, Wundsekret und durch Zell- oder Gewebszerfall entstehende Abfallprodukte abgesaugt werden und die Einsprossung eines gefäßreichen Gewebes gefördert wird.
Der Aufklärungsbogen Stentimplantation im Gastrointestinaltrakt beschreibt anhand informativer Abbildungen die endoskopische Behandlung von Engstellen. Alternative Methoden, Risiken und Komplikationen des Verfahrens komplettieren die Aufklärung.
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